HR Controlling: ein Steuerungsinstrument an der Schnittstelle zwischen Finanz- und Personalwesen

HR Controlling ist ein unverzichtbares Steuerungsinstrument für das Unternehmen. Als Treffpunkt zwischen HR, Controlling und Finanzen ermöglicht es die Entwicklung des Personalmanagements. Darüber hinaus verbindet es wirtschaftliche Leistung mit der Entwicklung des Humankapitals. Es ist wichtig, dieses neue strategische Instrument zu verstehen. Worum handelt es sich dabei? Was sind seine Herausforderungen? Wie kann man es nutzen? Welche Instrumente sollten Sie einsetzen? Wir stellen Ihnen das HR Controlling vor.

Was ist das HR-Controlling?

Das HR Controlling ist ein Steuerungsinstrument. Es soll die Leistung der Humanressourcen eines Unternehmens messen, analysieren und steuern.

Das HR Controlling das Wort Controlling innehat, ist natürlich kein Zufall. Es ist nämlich sowohl ein Teil als auch eine Erweiterung davon. Das Controlling konzentriert sich auf die Messung und Optimierung der finanziellen und buchhalterischen Ressourcen eines Unternehmens. HR Controlling hingegen berücksichtigt die sozialen Dimensionen des Unternehmens. Dazu gehören insbesondere die Lebensqualität am Arbeitsplatz, Gesundheit und Sicherheit. Es betrifft auch das Kompetenz- und Karrieremanagement, die Vielfalt und Integration oder das Engagement der Mitarbeiter.

Das Humankapital als treibende Kraft

Das Herzstück dieses Instruments ist nichts anderes als das Humankapital. Auf dieses stützen sich Unternehmen, die nach Leistung streben. Denn ein Unternehmen kann seine Ziele nicht erreichen, wenn es sich nur auf seine Technologie oder sein Know-how verlässt. Es braucht effiziente und motivierte Arbeitnehmer, die ihre materiellen Ressourcen nutzen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Deshalb stehen die quantitativen und qualitativen Leistungen dieser Humanressourcen im Mittelpunkt des HR Controllings. Quantität und Qualität - das eine geht nicht ohne das andere. Es geht darum, die Personalleistung des Unternehmens zu steuern und gleichzeitig die Kosten zu berücksichtigen. Daher ist das Controlling für Personalmanager, Controller und Finanzfachleute von Interesse. Das HR Controlling ist ein wertvolles Instrument zur Entscheidungsfindung. Es ermöglicht dem Unternehmen, optimale strategische Entscheidungen im Bereich des Personalmanagements zu treffen. Die Optik besteht darin, zur Verbesserung des Wohlbefindens der Arbeitnehmer beizutragen. Außerdem soll sie die nachhaltige Leistung des Unternehmens als Ganzes fördern.

Gründe für die Entwicklung des HR Controlling

Es gibt mehrere Faktoren, die die Entwicklung des Human Resource Controlling in den letzten Jahren erklären. Zunächst einmal ist es wichtig, festzuhalten, dass die Arbeitswelt das tayloristische System aufgegeben hat. Es sind neue Formen der Arbeitsorganisation entstanden. Sie geben den Mitarbeitern, die sowohl besser qualifiziert sind als auch mehr Verantwortung tragen, nun mehr Autonomie. Vor diesem Hintergrund sind die Entlohnungssysteme durch die Einbeziehung der Leistung komplexer geworden. Dies führt zur Einführung eines Kontrollinstruments. Parallel dazu ist die Motivation der Arbeitnehmer zu einer Schlüsselfrage geworden. Dies geht über die bloße Vorstellung hinaus, dass ein Arbeitnehmer nur durch das erhaltene Gehalt motiviert wird. Die Einbindung der Mitarbeiter in das Unternehmen ist daher Teil der neuen Situation. Das Personalcontrolling steht in direkter Linie mit diesen neuen Beziehungen zwischen Arbeitnehmern, Arbeit und Unternehmen. Dies gilt umso mehr, als sich die Erwartungen der Arbeitnehmer mit dem Eintritt der Generation Z in den Arbeitsmarkt ändern. Diese neuen Arbeitnehmer haben berufliche Erwartungen, die weit über die reine Bezahlung hinausgehen. Ein weiterer Punkt sind die Auswirkungen der Kosten der Lohnsumme auf das Unternehmen. Ganz besonders auf die Wettbewerbsfähigkeit, das finanzielle Gleichgewicht und das Wachstum des Unternehmens. Dieser Aspekt ist umso wichtiger, als die Unternehmen in jüngster Zeit mit Krisen konfrontiert waren, die sie zu Optimierungen zwangen. Ein weiterer Grund für den Erfolg des HR Controlling ist die Verpflichtung der Unternehmen zur Sozialberichterstattung.

Die Aufgaben des HR Controlling

Die Aufgaben des Human Resource Controlling sind vielfältig. Sie bestehen darin, die soziale Leistung des Unternehmens zu messen, zu analysieren und zu steuern. Dies geschieht unter Berücksichtigung der menschlichen, sozialen, finanziellen und sogar ökologischen Dimensionen. Die Hauptaufgaben des Human Resource Controlling bestehen darin:

• Entwicklung von Indikatoren zur Messung der sozialen Leistung des Unternehmens. Diese können sich auf das Wohlbefinden der Arbeitnehmer, die Vielfalt und die Eingliederung von Arbeitnehmern beziehen. Sie betreffen auch die Gesundheit, die Sicherheit am Arbeitsplatz oder das Engagement der Arbeitnehmer. Hierzu zählen insbesondere die HR-Kennzahlen.

• Analysieren Sie die menschliche Leistung des Unternehmens. Dies ermöglicht es, die Stärken und Schwächen des Unternehmens im Bereich des Personalmanagements zu verstehen. Der Vorteil besteht darin, dass Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen werden können. HR-Analytics ist in dieser Hinsicht ein großer Vorteil.

• Die HR-Performance des Unternehmens steuern. Dies geschieht insbesondere durch das Vorschlagen von Aktionsplänen oder das Verfolgen der Ergebnisse. Außerdem können bei Bedarf Anpassungen der Aktionen vorgenommen werden. Beispielsweise kann eine Strategie zur Optimierung der Dauer des Einstellungsprozesses entwickelt werden.

• Zur Entscheidungsfindung beitragen. Es geht darum, die Entscheidungsträger im Unternehmen mit relevanten und zuverlässigen Zahleninformationen zu versorgen.

Welche Abteilungen sind am Personalcontrolling beteiligt?

Als bereichsübergreifendes Instrument ist das Personalcontrolling nicht nur Sache der Personalabteilung oder des HR Controller. Natürlich interessiert es in erster Linie die Personalverantwortlichen. In Wirklichkeit sind aber auch andere Abteilungen des Unternehmens betroffen: das Controlling und die operative Leitung. Die Zusammenarbeit und Koordination zwischen diesen verschiedenen Akteuren ist von entscheidender Bedeutung. Dies gewährleistet die Wirksamkeit des Personalcontrollings und die Optimierung der Kosten. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Beteiligung der verschiedenen Abteilungen ist sowohl unterschiedlich als auch komplementär.

Abteilungen, die zusammenarbeiten

Die Aufgabe der Personalabteilung besteht darin, soziale Indikatoren einzuführen, sie zu analysieren und Aktionspläne vorzuschlagen, um die soziale Leistung des Unternehmens zu verbessern. Die Finanzdirektion und der Leiter des Controllings sind in das Personalcontrolling integriert. Durch die Zusammenarbeit mit den Personalverantwortlichen können sie so die sozialen Dimensionen in die Analysen und strategischen Entscheidungen einbeziehen. Auch die operativen Manager sind in den Prozess eingebunden. Ihre Verantwortung besteht darin, Aktionspläne zur Verbesserung der sozialen Leistung ihrer Teams aufzustellen.

Der HR Controller als Neuling im Unternehmen

Das HR Controlling wird zunehmend zu einer spezifischen Funktion im Unternehmen. Dies liegt an der zunehmenden Bedeutung der Sozialausgaben. Außerdem bleibt die Notwendigkeit, die effizientesten Mitarbeiter zu finden und zu halten, konstant. Der HR Controller arbeitet sowohl mit dem HR Management als auch mit der Finanzabteilung zusammen. Der Sozialcontroller ist dafür verantwortlich, Änderungen in der Lohnsumme vorherzusehen. Er muss dies auf der Grundlage von Veränderungen in der Belegschaft und geplanten Erhöhungen tun. Er muss auch daran arbeiten, die Effizienz der Personalprozesse zu verbessern. Beispiele für Arbeitsschwerpunkte sind die Einstellung, die Ausbildung und die Verwaltung von Fehlzeiten. Er muss auch die Steuerung und das Reporting von Sozialdaten sicherstellen, um eine fundierte Entscheidungsfindung im Bereich Personalmanagement zu ermöglichen. Diese bereichsübergreifende Position erfordert einen Mitarbeiter, der sowohl selbstständig ist als auch über wichtige zwischenmenschliche Fähigkeiten verfügt. Er muss mit zahlreichen Abteilungen oder Gesprächspartnern innerhalb des Unternehmens zusammenarbeiten.

Die Werkzeuge des Personalcontrollings

Das Personalcontrolling verwendet spezielle Vorgehensweisen und Instrumente. Sie werden von Unternehmen verwendet, die bereits in den Tanz eingestiegen sind. Sie setzen sie sowohl auf strategischer Ebene als auch unter operativen Gesichtspunkten ein.

Die Umsetzung aus strategischer Sicht

Es geht den Unternehmen darum, die Annahmen zu verstehen, die ihre Aktivitäten und Unternehmensstrukturen langfristig bedingen. Dazu positionieren sie diese gegenüber seinen Zielen. Auf organisatorischer Ebene liegt der Ansatz in der Analyse der Organisationsform des Unternehmens. Die Schlüsselwörter sind hierbei Evolution und Flexibilität. Eine zweite Arbeitsperspektive umfasst die Bereiche Arbeitsplätze und Kompetenzen. Hier finden wir die Planung der Humanressourcen unter Einbeziehung einer Ausbildungspolitik. Die finanziellen Auswirkungen der Lohnsumme sind ein weiteres strategisches Element. Die Messung der Sozialkosten und die Anpassung der Entlohnungssysteme sind hier Teil der Lohnsteuerung. Der letzte Punkt fällt unter die Überwachung der sozioökonomischen Leistung.

Der operative Aspekt des HR Controllings

Das Unternehmen denkt hier kurz- und mittelfristig. Die verschiedenen Abteilungen arbeiten daran, die festgelegte Strategie umzusetzen und zu bewerten. Die in diesem Rahmen verwendeten Instrumente sind :

• Die Bilanz, die einen Überblick über die soziale und personelle Situation des Unternehmens gibt. Mithilfe von Zahlenindikatoren werden mehrere Indikatoren verwendet. Mehrere Themenbereiche kommen in Betracht: insbesondere Beschäftigung, Vergütung, Arbeitsbedingungen, Vielfalt, Ausbildung.

• Die HR Scorecards (TDBS). Ihre Aufgabe ist es, eine Zusammenfassung von sozialen Indikatoren wie der Fluktuationsrate, der Abwesenheitsrate oder z. B. der Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erstellen.

• Der Einsatz eines HRIS (Human Resources Information System) erweist sich als flexible und effiziente Arbeitsmethode. Es erhöht die Qualität der sozioökonomischen Steuerung der Leistung der Human Resource.

Welche Verbindung besteht zwischen HR Controlling und der HR-Funktion?

Das Personalcontrolling und die Personalfunktion sind zwei sich ergänzende Funktionen. Sie arbeiten zusammen, um die soziale Leistung des Unternehmens zu verbessern. Das Personalcontrolling stellt Instrumente und Methoden zur Verfügung, um die soziale Leistung des Unternehmens zu bewerten und zu verbessern. Beispiele sind die Personalkostenanalyse oder die HR Scorecard. Sie ermöglichen es den Verantwortlichen der HR-Funktion, die sozialen Praktiken des Unternehmens besser zu verstehen und sie im Hinblick auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter und die Unternehmensziele zu verbessern. Die Personalfunktion ist ihrerseits für das tägliche Personalmanagement des Unternehmens verantwortlich. Wir sprechen hier von Personalbeschaffung, Ausbildung, Vergütung und Leistungsmanagement. Sie ist auch für die Umsetzung der ausgearbeiteten Aktionspläne verantwortlich. Dabei geht sie von den Ergebnissen der Personalkostenanalyse und der sozialen Bewertung aus. Wenn das Personalcontrolling und die Personalfunktion zusammenarbeiten, können sie für ein effektives und effizientes Management der Human Resource des Unternehmens sorgen. Dies trägt dazu bei, die soziale Gesamtleistung des Unternehmens zu verbessern und seine langfristigen Ziele zu erreichen. Der Nutzen dieser Zusammenarbeit wird insbesondere durch die Entwicklung und Umsetzung eines Strategic Workforce Planning deutlich.

Die Voraussetzungen für ein effektives Personalcontrolling

Das Personalcontrolling ist ein Steuerungsinstrument, das es ermöglicht, die menschliche Dimension des Unternehmens zu berücksichtigen. Seine Wirksamkeit hängt zum einen von der eingenommenen menschlichen Perspektive und zum anderen von der Wahl der relevanten Indikatoren ab. Sich ausschließlich auf das Streben nach einer Senkung der Lohnkosten zu konzentrieren, ist sicherlich ein Weg, von dem abzuraten ist. Denn die menschliche Dimension und ihre sozialen Auswirkungen müssen berücksichtigt werden. Darüber hinaus ist die Wahl der Indikatoren wichtig. So sind beispielsweise die Abwesenheitsrate, die Zufriedenheit der Arbeitnehmer oder die Vielfalt Indikatoren mit großem Gewicht. Ein weiterer Garant für die Wirksamkeit ist die Einbeziehung aller Interessengruppen des Unternehmens. Dies garantiert sowohl die Akzeptanz des Steuerungsinstruments als auch seine Wirksamkeit. Schließlich müssen die Auswirkungen der im Personalcontrolling umgesetzten Entscheidungen evaluiert werden. Dies ermöglicht die Überprüfung ihrer Wirksamkeit und vor allem die Anpassung der getroffenen Maßnahmen. Wenn es richtig eingesetzt wird, ist das Personalcontrolling ein ernsthafter Trumpf im Ärmel eines Unternehmens. In einer Zeit, in der Rentabilitätskriterien eine wichtige Rolle bei strategischen Unternehmensentscheidungen spielen, hat auch die Personalfunktion ihren Teil dazu beizutragen. Der Blickwinkel ist der des Humankapitals, was seine Entwicklung und seine Auswirkungen auf das Unternehmen betrifft. Verlässliche Zahlenargumente sind der Nährboden für ein wirkungsvolles HR Controlling.